Freitag, 9. Oktober 2015

FIRST TIME AT THE MOVIES

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Letzte Sonntag hatte ich eine ganz spezielle Erfahrung-ich war zum ersten Mal in einem englisch sprachigen Film im Kino! Das klingt für euch wahrscheinlich total unwichtig oder nebensächlich, denn Filme kann man ja jederzeit auf Englisch anschauen(wenn auch nicht immer im Kino), aber für mich war es ein ganz besonderer Abend und ich fühlte mich tatsächlich für einen Moment richtig amerikanisch.


Ich traf mich abends mit Enna aus Finnland am Kino in Easthampton. Die Anfahrt stellte eine Herausforderung dar, ich war bisher nur einmal in Easthampton gewesen und nutzte deshalb das Navigationsgerät im Auto, um eine grobe Richtungsvorgabe zu machen. Mit der Einstellung "Main Street" kann man hier so gut wie nie etwas falsch machen, gibt es in jedem Ort und ist immer im Zentrum. Nunja, wie gesagt-"so gut wie". Denn als ich schon euphorisch wurde, nur noch 200 Meter von meinem Ziel entfernt, schaltete sich glücklicherweise mein Hirn gerade rechtzeitig ein, um zu merken, dass ich mitten im Wald stand, rundherum genau zwei Häuser, schätzungsweise 5 Briefkästen und Dunkelheit wegen mangelnder Straßenbeleuchtung. Ich kann somit definitiv bestätigen, dass Navigationsgeräte dazu in der Lage sind, unser Gehirn vollkommen auf Sparflamme laufen zu lassen und habe vollstes Verständnis für die Menschen, die aufgrund falscher Navigation schon in Flüsse oder Häuser gefahren sind.
Ich verfiel vollkommen in Panik (schwitzen, kalte Hände, nervöses Fingertrommeln), da ich nicht wusste wo ich mich befand, das Navi scheinbar nicht in der Lage war, mich zu meinem Zielort zu leiten und der Film in 15min beginnen sollte. Glücklicherweise von technischen Geräten umgeben nutzte ich anschließend mein Handy, um dank Google Maps pünktlich fünf Minuten vor Filmbeginn am Kino zu sein. 

Wir hatten uns für "The Intern" entschieden, ein Film mit Anne Hathaway und Robert De Niro, da ich bei meinem ersten Kinobesuch hier gerne bekannte Gesichter auf der Leinwand sehen wollte. Es geht um den 70 Jahre alten Rentner Ben Whittaker, der dank einer Anzeige auf ein Seniorenpraktikum in einer Internetmodefirma aufmerksam wird und als helfende Hand der ziemlich beschäftigten, gestressten Chefin Jules an die Seite gestellt wird. Weiß er anfangs nicht einmal, wie ein Macbook gestartet wird, bildet er sich fort, hilft den Angestellten und wird so zum Liebling der Firma. Jules jedoch meidet den Kontakt mit ihrem "Praktikanten" und öffnet sich ihm nur Stück für Stück. 
Der Film klingt ziemlich unspektakulär und wäre es für mich wahrscheinlich auch gewesen, hätte ich ihn auf Deutsch gesehen. So aber war ich in der Lage, durch das simple Thema fast alles zu verstehen, ich mochte die Atmosphäre, die der Film ausstrahlte und fand das Verhältnis der Hauptpersonen zueinender wirklich sehr süß! 

Enna konnte es kaum fassen, als ich ihr nach dem Film sagte, ich hätte noch nie einen englischen Film im Kino gesehen. Das ist nämlich das positive an den internationalen Kontakten, die man hier knüpft-man erfährt viel über andere Länder und ich lernte an diesem Tag, dass finnische Filme so gut wie nie synchronisiert, sondern nur mit Untertiteln versehen werden. Somit war das für Enna eher keine Premiere. Ihre Premiere des Tages bestand dafür im Besuch des Fotoautomaten im Kino-etwas dass es in Finnland nicht, aber dafür in Deutschland gibt. So war es für uns beide ein interessanter Abend mit neuen Erfahrungen ;)

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