WHAT I'M THANKFUL FOR... {MY FIRST AMERICAN THANKSGIVING PLUS RECIPE}

Ich denke diese Fotos vermitteln euch schonmal einen kleine Eindruck davon, wieviel Spaß ich bei meinem ersten Thanksgiving hatte! Es war wirklich eine sehr schöne Erfahrung!

Nach meiner Rückkehr vom Strand empfing mich der Geruch des Truthahns, der im Ofen noch fröhlich vor sich hin brutzelte und mich hungrig werden ließ. Ja, ich habe 1,5 Jahre kein Fleisch gegessen, aber erstens weiß ich genau, auf welcher Farm dieser Truthahn aufgewachsen ist und zweitens bin ich gegenüber mir neuen Traditionen sehr offen und wollte daher keinesfalls das traditionelle Thanksgivinggericht verpassen.

Die Kinder spielten noch fröhlich draußen und alles in allem war die Atmosphäre einfach wunderbar entspannt. Ledia und John mussten nicht arbeiten, das Telefon klingelte nicht und keiner checkte seine Mails oder Nachrichten. Was nach einer Kleinigkeit klingt, machte einen großen Unterschied und vermittelte schon eine besondere Atmosphäre, da jeder ein wenig in Feststimmung war und sich ganz auf Thanksgiving konzentrierte.

Gegen 17.30 wurde endlich der Tisch gedeckt und wir setzten uns gemeinsam hin, was auch eine Besonderheit ist, da es durch die Arbeitszeiten von Ledia und John meist nicht möglich ist, gemeinsam Abendbrot zu essen. Jack hatte seinen Panda dabei, der auch schon sehr hungrig auf den Truthahn wartete. 

John begann nun die Geschichte des Thanksgivingfests vorzutragen, bis er irgendwann auf George Washington und seine Rede zur Festlegung des Thanksgivingfests als offiziellen Feiertag zu sprechen kam. Max, immer aufmerksam, konnte sich das jedoch überhaupt nicht erklären und fragte: "George Washington kann doch gar nicht sprechen, er ist doch eine Statue..". Da merkt man, wieviel sich dreijährige schon merken, wir hatten nämlich vor einigen Wochen eine Geschichte über den Mount Rushmore gelesen-und der George Washington dort kann natürlich nicht mehr sprechen :D

Nach Johns kleinem Vortrag hielten wir uns an den Händen und sagten wofür wir dankbar sind. Max war dankbar für den Truthahn und ich natürlich dafür, mein Aupairjahr mit einer so netten Familie verbringen zu dürfen. Ich hatte schon geahnt, dass die Kindern unruhig werden würden, daher hatte ich Ledia einen kleinen Brief geschrieben, den sie später las, damit wir nun essen konnten. Es war absolut köstlich!!! Ich aß mindestens drei Teller von der köstlichen Truthahnfüllung (mit Brotkrümeln, Kräutern, Butter, Rosinen und Pekannüssen), dem Truthahn und den Bohnen, da alles so lecker schmeckte. Ledia, das hast du gut gemacht!!

Zum Nachtisch gab es von mir gebackenen Nusskuchen (nach einem Rezept von Anja aus der Schweiz), den ihr gerne mal nachbacken könnt. Er ist eigentlich für eine Springform gedacht, ich habe ihn aber wie immer in eine Pieform gebacken. Der Teig kam mir sehr wenig vor, daher würde ich empfehlen, von allem ein bisschen mehr zu nehmen und vielleicht auch ein ganzes Eigelb anstatt dem halben zu verwenden-denn ich habe echt gekämpft (und beinahe aufgegeben), den Teig deckend und ohne Risse in die Form zu bekommen.  Außerdem war meine Suche nach Sahne leider erfolglos und es war abends und ich daher nicht in der Stimmung, mich wegen Schlagsahne solange aufzuhalten(ich weiß jetzt jedoch, dass ich einfach unter dem falschen Namen gesucht habe), daher habe ich 200ml Milch plus 50g Frischkäse verwendet. Viel Erfolg!

ENGADINER NUSSTORTE

Zutaten für den Teig:

- 150g weiche Butter

- 150g Zucker

- 1 Ei, 1/2 Eigelb + 1 Eigelb (zum Bestreichen des Kuchens vor dem Backen)

- Zesten von einer unbehandelten Zitrone

- 350g Mehl

Zutaten für die Füllung:

- 250ml Schlagsahne

- 50g Honig

- 250g Zucker

- 250g Walnüsse

So geht's:

- Butter, Ei, Eigelb, Zucker und Zitronenschale glattrühren 

- das Mehl langsam zugeben, zu einem glatten Teig verkneten und mindestens 60min kaltstellen

- für die Füllung Schlagsahne und Honig erwärmen

- den Zucker hellbraun karamellisieren, mit der Honigsahne ablöschen und bitte nicht verwirren lassen wenn es riesige Karamellklumpen bildet (ist das normal?!). Einfach geduldig weiterrühren, bis sie irgendwann verschwinden und dann die Nüsse unterrühren

- eine gefettete Pie- oder Springform mit 2/3 des Teigs auskleiden und einen Rand formen

- die Nussmasse einfüllen, mit dem restlichen Teig bedecken und mit Ei bestreichen

- bei 200°C 25-30min backen

YUMMY!

Nach dem Essen unterhielten uns Max und Jack noch köstlich-wir banden ihnen ihre Kuscheldecken um und mit einem Beutel in der Hand fuhren sie mit dem "Taxi" (=Sessel) nach New York und flogen dann mit dem "Flugzeug" (=kleine Stühle) nach Afrika. Es war ein lustiges Abschluss eines sehr schönen Tages!!