Weiter geht es mit Rückblickspost Nummer 2, der sich auf meine bisherigen vier Monate hier in den USA bezieht. Viel Spaß!
AUPAIR IN DEN USA
Am 31.August startete nach Abschlussparty
und Kofferpackwahnsinn endlich mein Abenteuer. So aufgeregt wie an diesem Tag
bin ich noch nie vorher in meinem Leben gewesen und die angespannte Autofahrt
nach Frankfurt zum Flughafen (mit Kotztüte in der Hand) werde ich wohl auch nie
vergessen ;) Nach einem tränenreichen Abschied durchlebte ich den schlimmsten
Flug meines Lebens, auf dem ich acht Stunden lang alleine dasaß, vor mich hin
trauerte und mit den Tränen kämpfte, weil ich nicht nachvollziehen konnte, wie
diese irrsinnige Idee, ein Jahr von zu Hause wegzugehen, in meinen Kopf gekommen war. 365
(Tage bis zur Rückkehr nach Hause) war auf diesem Flug definitiv nicht meine Lieblingszahl.. Auch die erste
Woche in der Aupairschule durchlebte ich mit gemischten Gefühlen-einerseits
fasziniert von all den neuen Eindrücken andererseits aber auch todtraurig, ganz
auf mich allein gestellt zu sein (Traurigkeit wurde phasenweise durch schwache
Wlan-Verbindung noch verstärkt,haha).
In der Gastfamilie angekommen wurde es
besser, ich fühlte mich nicht mehr ganz so traurig und fand mich schnell in
meinen neuen Alltag ein. Ich erlebte in bisher 4 Monaten tolle Dinge und lernte
großartige Mädels aus aller Welt kennen, die mir wirklich geholfen haben, das
Heimweh zu bekämpfen. Aber nicht alles ist heiter und wunderbar und ich
will gestehen, dass ich besonders in den letzten Wochen während der stressigen
Vorweihnachtszeit oftmals Heimweh hatte, nicht wusste, ob ich das richtige tue
und gerne zu Hause gewesen wäre. Aupair sein klingt immer nach einem großen
Abenteuer (was es definitiv ist), ist jedoch auch mit vielen Schwierigkeiten
verbunden. Dieses Bild der glücklichen Nanny mit fünf lachenden Kindern,
die immer lieb und fröhlich sind, ist in den meisten Fällen eher eine
Wunschvorstellung und entspricht nicht der Wirklichkeit. Man ist (besonders in
dieser Gegend hier) Teil einer sehr beschäftigten Familie, die Kindererziehung
geht nicht immer mit der eigenen Meinung konform und man macht sich viele
Gedanken (zumindest ist das bei mir so). Aber ich habe nichtsdestotrotz eine
tolle Zeit hier und sammle in diesem Jahr wahrscheinlich soviele Erfahrungen,
wie manche Menschen in ihrem ganzen Leben-daher bin ich dankbar für diese
Chance und bin gespannt, was 2016 noch für mich bereithält!
IN ZAHLEN
- In 4 Monaten war ich 10 Mal bei Buddha Berry zum Frozen Yogurt essen (was bei
meiner Portionsgröße ungefähr 100$ entspricht, haha). Eine eher magere
Ausbeute, ich muss unbedingt bald mal wieder vorbeischauen ;)
- Um das ganze wieder abzutrainieren war ich
12 Mal Joggen, habe an einem 5k Lauf teilgenommen und war viermal im Fitnessstudio. Beliebte Ausreden, um nicht ins
Fitnessstudio zu gehen, sind a) zu weit weg (12min Fahrzeit und ich habe kein
eigenes Auto) was b) dazu führt, dass zuviel Zeit drauf geht, c) ist eine
Mitgliedschaft zu teuer und d) verbrenne ich meiner Meinung nach genügend
Kalorien, wenn ich Zeit mit den Kindern verbringe. Schon habe ich ein gutes
Gewissen-und außerdem habe ich beim NYC Marathon geholfen-zählt das nicht auch als sportliche Betätigung?
- Was mich in den letzten Monaten wach
gehalten hat, sind 26 gekaufte Kaffeegetränke, wobei ich bezweifle, dass diese
Strichliste akkurat geführt wurde. Noch dazu kommt der Kaffee, denn ich zu
Hause trinke, was wohl eher auf eine Gesamtzahl von >200 hinausläuft.
- Da man als Aupair gerne Zeit mit anderen
Aupairs verbringt (und das am besten bei gutem Essen) waren wir schon 16 Mal
gemeinsam in Restaurant oder Bars zum Abendessen (davon 8 mal zum Burger
schlemmen und zweimal in NYC zum Brunch auf der Dachterrasse).
- Meine Freizeit verbringe ich gerne mit
Blogposts schreiben (nach diesem genau 72 an der Zahl), mit Lesen (3,5 Bücher
in vier Monaten) und mit Ausflügen nach NYC (momentan 4, davon zwei
Tagesausflüge und zwei Wochenenden).
PLÄNE
Natürlich stehen für 2016 einige Unternehmungen fest, auf die ich schonmal Ausblick geben kann. Meine freien Wochenenden im Januar und Februar werde ich mit Enna an der Long Island University verbringen, da wir da unsere durch das Visum vorgeschriebenen Collegekurse belegen müssen. Im Januar steht somit "Marketing and Social Media" an und im Februar "Exploring the American States". Ich bin schon sehr gespannt!
Im April bekomme ich für acht Tage Besuch von meiner Mama und meiner Tante, worauf ich mich unglaublich freue, genauso wie auf den Besuch meines Papas, der wahrscheinlich im Juni ansteht!
Orte, die ich in den nächsten Monaten bis zum Sommer definitiv noch besuchen will, sind Washington DC, Boston und die Niagarafälle. Mal schauen wohin es mich außerdem noch verschlägt, Chicago wäre ja ganz nett..
1 Kommentar:
das war echt eine süße Idee mit der Strichliste :D
Warum muss man denn College-Kurse belegen, wenn man ein Visum für die USA hat? oder ist das extra aupair-spezifisch?:D jedenfalls hören sich die themen interessant an
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