Fragt man Aupairs, wohin sie während ihres Jahres in den USA
gerne reisen möchten, erhält man oftmals ähnliche Antworten: LA und San
Francisco, NYC, Niagarafälle, Washington DC, Disneyland. Vielleicht noch
Boston. Aber das war es dann oftmals schon.
Auch meine Reisevorhaben sahen bis vor kurzem so aus. Doch
mit neuer Gastfamilie kommt auch das Reisethema wieder neu auf den Tisch. Und
was soll ich sagen? Da kommen plötzlich Orte ins Gespräch, von denen ich nicht
geglaubt hätte, sie mal zu sehen, auf die ich jetzt jedoch mehr als neugierig
bin. Wie wäre es mit New Orleans oder Louisiana, dort soll es nach H‘s Angaben
schön sein. Oder New Mexico im Sommer? Roadtrip in Maine oder Abstecher nach
Charleston? Und zum Mount Rushmore wollte ich auch schon immer mal..
Und so kam es, dass ich dank der Reiselust und
Kontaktfreudigkeit meiner Gastfamilie an diesem Wochenende einen anderen, ganz
besonderen Ort kennenlernen durfte: ich war im Haus des Präsidenten der Yale
University zu Gast! Was mir immernoch etwas unrealistisch vorkommt ist
tatsächlich passiert und war definitiv eine Erfahrung, die ich niemals
vergessen werde.
Aufgrund jahrelanger Freundschaft H‘s mit dem Präsidenten P
waren wir also für eine Nacht zu Gast und ich betrat das größte Haus, in dem
ich je gewesen bin. Vierstöckig, mit Aufzug, unzähligen Schlafzimmern und unter
der Woche 5 Angestellten. Mit bedruckten Handtüchern (ja, die haben mich
einfach beeindruckt), Yale-Servietten, frischem Obst und Bademänteln auf dem
Zimmer. Mehr Hotel als Wohnhaus, mehr öffentlich als privat (der Grund warum
ich nicht gerne dort wohnen würde), aber imposant.
Zum Abendessen ging es mit P und seiner Frau M zum Italiener,
wir ließen es uns gut gehen und aßen die Speisekarte rauf und runter, werteten
die aktuelle politische Situation aus und unterhielten uns über Schulen,
Universitäten und die Unterschiede zwischen Spaghetti Carbonara und Spaghetti
Bolognese. Es war einfach schön und ungezwungen und ich genoss es sehr, gleich
so herzlich aufgenommen worden zu sein. Der Abend ging spät zu Ende und der
nächste Tag begann umso früher-denn für H, D,M und T ging es in den Urlaub. Da
ein Flug für mich jedoch so kurzfristig viel zu teuer gewesen wäre, werde ich
die nächsten Woche mit H’s Mama zusammen wohnen und anschließend eine Woche in
CHICAGO verbringen!
Meinen Tag in New Haven nutzte ich ausgiebig zum Erkunden,
fror mit beinahe die Hände ab und entdeckte viele schöne Orte. Die Universität
ist wunderschön, was nicht zuletzt daran liegt, dass einfach alles aussieht wie
bei Harry Potter-oder kommt nur mir das so vor? :D
Die Innenstadt ist sehr überschaubar und von den
verschiedenen Colleges der Uni durchzogen. Viele Coffeeshops laden zum Zeit
vertrödeln ein-bei mir in Form von lesen, Kaffee trinken und Scones essen im
„Atticus“. Danach bummelte ich ein wenig umher, kaufte mir einen Hut und
besuchte zwei Stunden lang die Kunstgalerie der Universität. Sonderausstellung
über Dadaismus, sehr speziell, einerseits lustig aber andererseits auch ernst
und interessant durch viele Erklärungen über den geschichtlichen Hintergrund.
Dennoch Frau Machleb, bitte beruhigen sie den Deutschliebhaber in mir und geben
zu, dass sie mit Dada-Gedichten genauso wenig anfangen können wie ich?
Viele Kamerafotos sind es nicht geworden, aber ich werde bald wieder in New Haven
sein, ihr könnt euch also auf mehr Fotos freuen. Ich hoffe, mein kleiner
Einblick in einen sehr speziellen Ort hat euch gefallen, morgen gibt es im Post noch ein paar Kamerafotos zu sehen!
Habt eine schöne Woche!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen