South Carolina stellte meine kulinarische Welt etwas auf den Kopf und ich probierte und erlebte Dinge, die ich vorher noch nie gesehen, geschweige denn gegessen habe. Highlight war definitiv mein erster Besuch in einem Sternerestaurant, aber dazu gleich mehr in der "Abendessen"-Kategorie!
Hinweis: alle Restauranthomepages sind verlinkt, falls ihr mehr Fotos sehen und mal auf die Karte schauen wollt.
FRÜHSTÜCK UND SNACK
"Brown's Court Bakery" (Charleston)
Hingehen und köstliche English Muffins kaufen. Habe dort bisher nichts anderes probiert, aber die sind es schon wert, wiederzukommen.
"Glazed Doughnuts" (Charleston)
OMG wenn ihr Donuts liebt, solltet ihr unbedingt zu Glazed gehen. Wenn ihr sie nicht liebt, werdet ihr es spätestens tun nachdem ihr dortgewesen seid. Am besten morgens schon anrufen und bestellen (das Menü wird täglich auf deren Facebookseite veröffentlicht), ansonsten ist kurz vor dem Mittag schon das meiste ausverkauft. Am besten schmeckte mir der ganz altmodische zitronenüberzogene Donut, aber auch die anderen sind es definitiv wert, probiert zu werden.
MITTAG
"Butcher&Bee" (Charleston)
Wir gingen im Endeffekt nur einmal auswärts Mittag essen und zwar zu Butcher&Bee. Nicht nur das Restaurant an sich war sehr modern und geschmackvoll eingerichtet (sehr hell und schlicht gestaltet und mit offener Küche), auch das Essen war fantastisch. Außer dem Lunch-, Brunch- und Dinnerangebot verkaufen sie hausgemachte Dips (das Bangin Relish ist nur zu empfehlen! Schmeckt großartig auf Truthahnburgern) und Merchandiseartikel wie Tshirts und Tassen (wie so ziemlich jedes Geschäft in Amerika, haha).
Was wir aßen:
-Kohlrabi-Salat
-hausgemachter Hummus
-cremig geschlagener Feta mit fermentiertem Honig
-Falafelpita (meins) und Pommes
-Sandwich mit geräuchertem Huhn, eingelegter Ananas, Rucola und Senf auf Ciabatta (T's)
Sollte ich mal wieder in Charleston verweilen, würde Butcher&Bee definitiv wieder auf meiner Besuchsliste stehen. Die Portionen waren dem Preis angemessen, qualitativ sehr hochwertig und einfach köstlich.
ABENDESSEN
Ha, jetzt wird es schon interessanter. Insgesamt gingen wir in South Carolina dreimal abends aus plus einmal in NYC (auf der Hinreise), worüber ich auch kurz berichten möchte.
"Sushi Yasuda" (NYC)
Mein eigentlicher erster Besuch in einem Sternerestaurant, noch dazu dem besten Sushirestaurant New Yorks, versetzte mich noch zu sehr in Schockstarre über die dortigen horrenden Preise und vergleichsweise kleinen Portiönchen, dass ich den Abend nicht in vollen Zügen genießen konnte und gedanklich immer nachrechnete, wieviel Geld das Häppchen wert war, dass ich mir gerade in den Mund geschoben hatte.
Dennoch waren Atmosphäre und Essen einfach atemberaubend.. Wir saßen in einem kleinen abgeteilten Raum mit ungefähr zehn anderen Gästen, wo warme, feuchte Handtücher auf dem Tisch bereit standen um unsere Hände zu reinigen (#fancy) und die Sushimeister hinter einer Glastheke stillschweigend ihre Arbeit verrichteten. Während des Essens begann ich langsam zu verstehen, dass an diesem Ort Geld einfach keine Rolle spielte-hierher kam man nicht ausgehungert und mit dem Wunsch, in möglichst kurzer Zeit ein möglichst großes Steak zu verdrücken. Nein, man kommt, um hochwertigste Speisen zu genießen, Textur, Farbe, Geruch und Geschmack jeden Bissens auf sich wirken zu lassen und um sich auf nichts anderes als sein Essen zu konzentrieren. Und so taten wir es, genossen die fast regenbogengleichen Schattierungen des Seetangsalats, die knusprige Wasabikruste der Krabben, das hübsche Arrangement des Sushis, dessen zarter Fisch um Mund zerfiel. Zu unserem Dessert, Mochi-Eiscreme (unbedingt mal probieren, wenn ihr die Chance dazu habt!), wurde grüner Tee gereicht und als die Rechnung kam-einfach versuchen, nicht in Schweiß auszubrechen, sondern ganz ruhig und zufrieden das Sushi verdauen.
"The Ordinary" (Charleston)
An unserem ersten Abend in Charleston gingen wir nach unserer Ankunft relativ spät im Restaurant neben unserem Hotel Abendessen-The Ordinary (Das Gewöhnliche). Gewöhnlich war an diesem Ort nichts: die Einrichtung glich einem Ballsaal mit hohen Decken, Spiegeln, Statuen und goldener Dekoration, und die Speisekarte, auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert, einem weiteren kulinarischen Abenteuer.
Was wir aßen:
- Austern (für H und T, ich muss sie irgendwann noch probieren).
- Burrata mit gegrilltem Pfirsich
- Pastete mit Pumpernickel
- Gurken-Shrimp-Salat
- Thunfisch-Avocado-Tartar
- frittierte grüne Tomaten mit scharfem Dip
- Dessert: Kirsch-Pie, Schokoladenbudino
Wie ihr seht, bestellten wir einige Vorspeisen, die wir uns teilten, um möglichst viel probieren zu können. Aufgrund meiner Avocado- und Käseliebe schmeckten mir der Burrata sowie das Thunfisch-Avocado-Tartar am besten. Und natürlich die Desserts! Und die frittierten Tomaten. Eigentlich schmeckte alles großartig. Ihr seht, wenn es ums Essen geht, bin ich mit dem zufrieden, was auf dem Tisch landet-und das war in diesem Falle einfach alles köstlich! (habe von hier leider keine Fotos)
"Minero" (Charleston)
Hier gibt es einfach köstliches mexikanisches Essen!
Die $10 Burritos sind riesig (waren größer als T's Kopf) und total lecker!
Ansonsten aßen wir größtenteils Tacos, Bohnen und Reis und teilten uns zum Nachtisch Churros-diese leckeren frittierten Brandteigstäbchen, die man vor dem Essen in Schokoladensauce taucht. Hach...
"McCrady's" (Charleston)
Darf ich vorstellen--McCrady's, der Ort, der meine 19-jährigen kulinarische Welt um soviele neue Kenntnisse erweiterte. Und weil ich ein Listenliebhaber bin, bekommt ihr die außergewöhnlichsten Fakten kurz und prägnant in Listenform:
1. Schickes Anziehen: Der erste Hinweis, dass es sich hier nicht um eine stinknormale Pommesbude handelte (wobei wir die sowieso eher wenig aufsuchen), war der, dass wir uns schick anziehen mussten--H und ich im Kleid, und T in Hemd.
2. Schwarze Servietten: Eine McCrady's-Besonderheit ist die, dass man, sobald man in schwarzen Hosen oder schwarzem Rock bekleidet erscheint, eine schwarze Serviette, bei allen anderen Kleidungsfarben eine normale, weiße Stoffserviette gereicht bekommt.
3. Die Sache mit den Kellnern: McCrady's ist kein Ort der Hektik, sondern ein Ort des Genusses und des Verweilens bei köstlichem Essen, weshalb wir ganze drei Stunden dort verweilten. Während dieser drei Stunden war unsere Kellnerin immer präsent, kehrte Brotkrumen von der Tischdecke (mit einem speziellen dafür vorgesehenen Gegenstand, den ich vorher noch nie gesehen habe und euch mal verlinkt habe), wechselte nach jedem Gang Besteck und Teller. Serviert wurde NIE bevor der Tisch nicht gekehrt und neu hergerichtet war und kam ein Kellner aus Versehen mal zu früh aus der Küche drehte er um, ging zurück und wartete bis der Tisch fertig war.
4. Das Menü: das Essen war genauso wie man es von einem Sternerestaurant erwartet: überschaubare Speisekarte und kleine Portionen handverlesener Zutaten, deren Aromen genauestens aufeinander abgestimmt waren.
Wir aßen (unter anderem):
-Vorspeise: rauchenden Erbsensalat mit Ziegenkäse und gefrorenem Pflaumen-Pfirsichkompott
- Hauptspeisen: Barschfilet auf halbpüriertem Bohnenmus mit Mangold und Dillschaum; 48h lang gegartes Rinderfilet mit Käse-Kartoffelbrei
- eines der Desserts: Maisküchlein getoppt mit sauer eingelegten Blaubeeren, Blaubeersemifreddo und Blaubeerschaum
Die Kellner kannten jede einzelne Zutat der Gerichte und zählten diese auf, bevor sie die Teller vor uns abstellten. Das war angesichts der vielen Sößchen und Gewürze (an die ich mich gar nicht mehr erinnere und sie daher nicht aufgezählt habe) verdammt umfassend und daher echt beeindruckend!
5. Die Küche: Kurz vor South Carolina sah ich DIESEN Film, wollte daher unbedingt die Küche des Restaurants sehen und da Holly den Koch kannte, wurde uns erlaubt, einen kurzen Blick hinein zu werfen. Was soll ich sagen? Es war wirklich fast wie im Film! Vielleicht etwas weniger Geschrei, aber dennoch dieselben Arbeitsabläufe und Tätigkeiten.
Danke fürs Durchhalten und Lesen dieses riesigen Posts-habt noch eine schöne Woche und ich melde mich bald mit News aus Montana!
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