Dienstag, 5. Juli 2016

TIME TO EXPLORE {MASSACHUSETTS}

Nachdem wir unseren Samstag vor zwei Wochen mit dem Städteausflug nach Salem verbracht hatten, planten wir für den Sonntag einen Ausflug in der Natur. Dafür ging es ins Skigebiet Berkshire East, ungefähr eine Stunde von meinem Wohnort entfernt, zu einer dreistündigen Wander-und Zipliningtour. Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis, der Highway verläuft teilweise parallel zu flachen Flussbetten, in denen im Sommer kleine Bäche plätschern, vorbei an Hütten und Campingplätzen. Serpentinen schlängeln sich Berge hinauf und hinunter und halten atemberaubende Ausblicke über Massachusetts‘ tolle Landschaft bereit.
Mit einem perfekten Plan im Kopf ging es morgens um acht los (eine Stunde Fahrt, dann eine Stunde Zeit für Frühstück in Charlemont, dann nur noch eine halbe Meile Fahrt bis zum Ziplining, wo wir um zehn Uhr  sein mussten), doch wie es so oft mit Plänen ist, müssen sie manchmal einfach zerstört und über den Haufen geworfen werden. In diesem Fall funktionierte unser Frühstücksplan leider nicht so wie wir es uns ausgemalt hatten, wir hatten den amerikanischen Vatertag etwas außer acht gelassen und das daraus resultierende unglaubliche Menschenaufkommen in unserem auserwählten Frühstücksort unterschätzt. Charlemont besteht leider nur aus einer Straße und hält daher ein eher begrenztes Frühstücksangebot bereit, aber  nachdem wir 45min nach unserer Bestellung immernoch keine riesige belgische Waffel mit Beeren (hach…) vor uns stehen hatten und unsere Bestellung noch nicht einmal angefangen war, mussten wir fluchtartig und nur mit einem schnell verschlungenen Donut und Croissant den Laden verlassen, um noch pünktlich zu unserem viel wichtigeren Termin zu kommen-dem Ziplining.



Jeder hat das wahrscheinlich schonmal auf einem Kinderspielplatz gemacht, aber die wenigsten Ziplines sind wohl so hoch wie die, die uns an diesem Tag erwarteten. Nach kurzer Einweisung und ausgestattet mit Helmen, Hüftgurten und Karabinern ging es mit der Seilbahn den Berg hinauf. Insgesamt sechs Ziplines absolvierten wir an diesem Tag, die größte war 60m hoch und fast eine halbe Meile lang. Ich freue mich jetzt noch, wenn ich nur dran denke-soviel Spaß hat es gemacht!!
Vier der Ziplines führten zwischen den Bäumen entlang und hatten verschiedene Startrampen, von denen man entweder runterrennen oder sich fallen lassen musste. Zwischen den Ziplines wanderten wir ein wenig durch die Wälder und unterhielten uns mit unseren Tourguides. Die vorletzte Zipline verband zwei Berge miteinander und der Ausblick von dort auf die Wälder und Berge war wirklich atemberaubend. Nach einer letzten steilen Wanderung führte die letzte Ziplines mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Meilen pro Stunde (ca.75kmh) wieder zum Ausgangsberg zurück und ein Bus brachte uns zurück zur Basisstation. 









Verschwitzt, hungrig und immernoch total aufgeregt kamen wir unten wieder an, und begannen den Rest des Tages zu planen. Es war mittlerweile schon 14 Uhr, große Touren wollten wir mit dem Auto nicht mehr fahren und machten uns daher auf nach North Adams, dem Ort in unserer Nähe, in dem wir noch die meiste Aktivität an einem Sonntagnachmittag vermuteten. Nunja, wir wurden enttäuscht, denn wie uns H später erklärte sei North Adams wohl eher „industriell geprägt“-was wir nun bestätigen können. Gerade schloss das wohl letzte noch offene Kaffee seine Türen, als wir um drei neben der Hauptstraße parkten. Die Straßen waren heiß und leer gefegt, aber nun einmal da, begannen wir umherzuwandern auf der Suche nach Spuren menschlichen Lebens. 
Das MassMoCA, das ihr vielleicht noch aus einem der Posts kennt, als meine Mama hiergewesen ist, befindet sich übrigens auch in North Adams, aber an einem Sommertag wie diesem stand uns der Sinn eigentlich nicht nach Kunstmuseum.  Dennoch schlugen wir diese Richtung ein und fanden auf dem Museumscampus etwas, das wir nicht vermutet hätten, uns aber gerade recht kam-eine (hipster) Brauereieröffnung mit live Musik. Dort saßen wir also für die nächsten 1,5 Stunden und lauschten der ultracoolen Geigen- und Banjomusik. Wir tranken Bier und Kaffee und freuten uns darüber, so einen schönen Tag gehabt zu haben. Gut, dass im Leben nicht immer alles planbar ist!

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