Da wir die letzten Tage eher entspannt und ohne spektakuläre Ereignisse zu Hause verbracht haben, gibt es heute einen allgemeinen Post über mich und meine bisherigen Amerikaerfahrungen. Außerdem bin ich ja nicht zum Spaß hier, sondern um euch zu unterhalten-also los geht es!
1. Ich liebe den Kühlschrank meiner Gastfamilie! Ich liebe es, dass er extrabreit ist und vollgestopft bis oben hin mit Salat, Himbeeren, Blaubeeren, Weintrauben, Hummus, Joghurt und Mandelmilch, frischgepresstem Saft, frischen Suppen und organischen Lebensmitteln. Großartig und total unamerikanisch-aber definitiv der richtige Ort, um nach einem Jahr nicht fastfoodverseucht zurück nach Deutschland zu kommen!
Und das gute: die Kinder mögen es! Während Max eher Brokkolifan ist, haben wir es bei Jack defintiv mit einer kleinen Fruchtfliege zutun.
2. Wobei wir schon beim nächsten Essensfakt wären (keine Angst, es werden noch mehr): das Frühstück ist meine Lieblingsmahlzeit! Das war es in Deutschland schon und ist es auch hier. Ich genieße die morgendliche Ruhe, lese dabei und warte auf das erste verschlafene "Good Morning" meiner Gasteltern. Ich mache mir Müsli oder Toast und hoffe, hier noch ganz viele coole Frühstücksdinge im Supermarkt zu entdecken, denn am Liebsten würde ich den ganzen Tag nur frühstücken. Tja, erwischt. Aber da ich auch Cafes liebe, habe ich diese Woche noch ein Frühstück-im-Cafe-Date mit einem anderen Aupair, worauf ich mich schon sehr freue! Und das Beste? Das nächste Frühstück ist nur noch 10 Stunden entfernt!
3. Ich glaube, ich mag keine Fitnessstudios... Dieser Gedanke kam mir hier wieder, als ich überlegte, mich wie ein Großteil der anderen Aupairs im Gym anzumelden. Hätte auch viele Vorteile, zumal es hier wirklich tolles Essen gibt und man dann noch mehr davon genießen könnte, ohne sich körperlich in den kritischen Bereich zu bewegen. Vielleicht lasse ich mich noch dazu hinreißen, mich gemeinsam mit jemandem anzumelden, aber alleine wird das nichts. Dank meiner Großeltern (Hallo, ich weiß dass ihr jetzt auch mitlest!! Liebe Grüße) durfte ich im Juni in Deutschland mal ein Probetraining machen und das zeigte mir schon, dass ich defintiv nicht dafür geschaffen bin, mit vielen fremden Menschen in einem Raum gemeinsam zu schnaufen. Vorallem wenn die 50jährigen Frauen weniger schnaufen als ich..
Vielleicht probiere ich es mal mit Yoga, aber vorerst genügt morgendliches Joggen durch den Northside Drive.
4. Ein wichtiger Punkt: ich finde amerikanische Toiletten sehr merkwürdig... Ich muss meine Beobachtungen wohl noch etwas ausweiten, es sei denn, jemand kann mich darüber aufklären, warum das Wasser immer so hoch steht?? Das hat für mich wirklich keinen Sinn, ich empfinde es als sehr lästig!
5. Mama, den nächsten Punkt widme ich dir: hier wird der Müll nicht getrennt-du hättest deine belehrungsresistenten Kinder also vielleicht in Amerika großziehen müssen ;)
6. Das Heimweh wird weniger! Das ist ein Triumph, der Erwähnung finden muss. Manchmal kommen mir die Tage zwar lang vor, aber mit den Kindern erlebt man soviel, dass es mir abends teilweise schwer fällt, mich an alle kleinen Aktivitäten zu erinnern. Und ich habe Spaß daran, mich mit ihnen zu beschäftigen und ihre 5243 Fragen, die sie mir täglich stellen, zu beantworten-und das ich doch das Wichtigste!
7. Papa, diese Information ist für dich, also kipp bitte nicht vom Stuhl: da ich mich hier in einer ernährungsbewussten Familie befinde, die sehr viel Wert auf hochwertiges Fleisch legt und kein Schwein ist, kann ich dir berichten, dass das Lamm vor zwei Tagen sehr lecker und auch die Rinderbolognese nicht zu verachten war. Information für alle Unwissenden: ich habe seit 1,5 Jahren kein Fleisch gegessen, habe aber beschlossen, hier zumindest zu Thanksgiving den Truthahn zu kosten. Und nun teste ich teilweise auch schon vorher, was Ledia Gutes gekocht hat.
8. Ich vermute nach nur 4 Tagen amerikanischen Autofahrens, in Deutschland nach meiner Rückkehr wieder Fahrstunden nehmen zu müssen-denn Automatik zu fahren, ist so bequem und unkompliziert. Zwar passierte mir anfangs der typische Anfängerfehler (bei voller Fahrt auf die Bremse zu treten, in der Hoffnung dort ein Kupplungspedal zu finden) aber man gewöhnt sich unglaublich schnell daran. Und an die Rückfahrkamera. Und die sympathische Navigationsstimme, die mich heute davor bewahrt hat, im Wald verloren zu gehen.
9. Ich plane gedanklich schon mein ganzes Jahr, die dazugehörigen freien Wochenende und wohin ich fahren könnte. Gleichzeitig will ich jedoch einiges an Geld sparen, da ich hier mit 195$ in der Woche relativ viel verdiene (ok, für Hampton-Verhältnisse ist das natürlich nichts). Ich glaube da bahnt sich ein kleiner Konflikt an. Mal schauen, wie ich das löse. Nächstes Wochenende habe ich nämlich das erste Mal zwei Tage frei und hätte Lust auf Boston. Aber da das wohl doch etwas hoch gegriffen ist für das erste freie Wochenende geht es wohl einfach in die City. ("The City" ist Insiderenglisch für New York City)
An meinen freien Wochenenden im Winter werde ich dann vielleicht mal nach Washington DC schauen und mit dem Studieren beginnen. Oder ich plane einfach gar nicht und lasse mich überraschen.
10. Ich vermisse euch alle und freue mich schon nach 2 Wochen hier, euch wiederzusehen! Ich bin euch allen so dankbar für jede aufmunternde Nachricht, die ihr mir sendet! Danke, dass ihr nicht die Geduld mit mir verliert, wenn ich jammere und danke, dass ihr euch meine Geschichten anhört, wenn ich euch nicht zu Wort kommen lasse. Das viele Reden liegt in der Familie, da kann ich nichts für. Jedenfalls bin ich unendlich dankbar, von so tollen Menschen umgeben zu sein!
Und danke Christoph, dass du dieses Jahr auf mich wartest-ich liebe dich!
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