Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefahren bin, nahmen mich einige Mexikanerinnen im Auto mit. Gefiel mir das Spanisch im Auto anfangs besser als das teilweise sehr laute häusliche Kindergeschrei wurde ich angesichts der immer größer werdenden Gruppe an Spanisch sprechenden Mädels (ungefähr 8-10) ein wenig traurig. Ich hätte gerne ein paar Deutsche um mich gehabt, um mich in meiner Sprache austauschen zu können. Auch die Bootsfahrt erlebte ich mit gemischten Gefühlen: ich genoss den Anblick des Sonnenuntergangs und die Brise in vollen Zügen, jedoch fühlte ich mich in diesem Moment mal wieder so einsam und verlassen. Ich wundere mich nach diesen Momenten jedes Mal über mich selbst, da ich nie gedacht hätte, so ein emotionaler Heimwehfreak zu sein, haha. Aber wie mir meine Mama in diesen Phasen immer wieder vor Augen führt: ich bin erst seit 10 Tagen hier, was will man erwarten? Da ist das Heimweh natürlich groß!
Nichtsdestotrotz lernte ich auf der Fahrt auch ein paar Mädels kennen, darunter eine Finnin aus Easthampton und eine Schwedin aus Amagansett-beide sehr nett, hoffentlich klappt es mal, sich zu treffen.
Nach der Fahrt war mir ziemlich kalt, ich war müde, es war 20.15 und ich wollte gerne heim (die Rückfahrt von Montauk nach Sag Harbor würde noch ca.45min in Anspruch nehmen), doch die anderen Aupairs und darunter meine Fahrerinnen wollten noch Essen gehen-und das war im Endeffekt auch gut so und ich bin froh, dass es so gekommen ist! Denn ich traf dort noch eine Menge netter Mädels und endlich Schweizerin, mit der ich Deutsch reden konnte :) Es macht mir wirklich nichts aus, den ganzen Tag Englisch zu sprechen, ich finde es super, aber ab und an ist es schon schön, mal wieder die eigene Muttersprache nutzen zu können.
Wir gingen also in eine kleine Bar -die "Indian Wells Tavern" in Amagansett- wo es großartiges teures Essen gab, aber in den Hamptons ist nunmal alles teuer, daran muss man sich gewöhnen. Für alle, die gerne die besten Sweet Potato Fries der Welt genießen wollen-GEHT DORT HIN! Ich bestellte zuerst nur einen Salat mit Teriyaki-Lachs, doch die Fries sahen so fantastisch aus, dass ich sie auch haben musste. Es war köstlich!
Mein großartiges Abendessen (und nein, das sind NICHT die Süßkartoffelpommes. Ich konnte leider nicht deuten was das ist) |
Um halb eins fiel ich schließlich nach einem sehr schönen Abend ins Bett
-und wachte bei tristem Wetter mit Heimweh auf. Super. Ich frage mich, woher diese plötzlichen Tiefpunkte immer rühren. Aber nachdem ich gefrühstückt, mit meinem Freund geschrieben und mit meiner Tante geskypt hatte (danke dafür!!!) ging es mir um einiges besser und ich verbrachte einen super Tag mit den Kindern! Ich konnte Jack erstmals alleine zum Mittagsschlaf bewegen, Max ging selbstständig auf die Toilette und beiden schmeckten meine Schokomuffins-ein Aupair ist durch sehr simple Dinge zufriedenzustellen. Aber in der Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses zwischen Hostchild und Aupair sind diese simplen Dinge riesige Fortschritte!
Und endlich kam ich auch dazu, mit Ledia fahren zu üben, wenn auch nur eine kleine Runde durch die Straße. Ich kann jetzt aber definitiv verstehen, warum annähernd alle Amerikaner Automatikgetriebe fahren-es ist einfach so so entspannt. Zumal unser BMW ( jap, meine Hostfamily favorisiert deutsche Autos) eine Rückfahrkamera, Navigationssystem, selbstregelndes Licht und jeden Luxus festinstalliert hat und man tatsächlich nichts anderes tun muss, als einfach Gas zu geben und zu bremsen. Hach. Morgen geht es das erste Mal alleine los-ich freue mich schon! Und nach den Geschichten mancher Aupairs, die ich am Mittwoch gehört habe, bin ich wieder einmal froh, eine so tolle Hostfamily erwischt zu haben.
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