Mittwoch, 17. Februar 2016

HI THERE, I'M STILL ALIVE!

Hallo allerliebste Mitleser und Mitverfolger meines US-Abenteuers. Es tut mir Leid, euch solange vertröstet zu haben, aber der Umzug ist vollzogen und die Posts werden ab jetzt bestimmt wieder regelmäßiger werden.
Am allerwichtigsten anzumerken: mir geht es bestens und ich zweifele keinen Moment daran, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich fühle mich nach drei Tagen hier schon sehr sehr wohl und hoffe, das bleibt auch so!
Doch der Reihe nach:
am Freitag Vormittag brach ich also von den Hamptons aus auf nach NYC. Von melancholischer Abschiedsstimmung keine Spur! Entspannt und fröhlich saß ich im Bus, der mich um 12.05 überpünktlich in Manhattan entließ. Ich musste feststellen, dass es in Hollywoodfilmen immer deutlich einfacher aussieht ein Taxi rufen (verloren dreinschauen, winken, Taxi kommt). Ich schaute sehr verloren drein UND hatte zwei Monsterkoffer und doch fühlte sich keiner direkt angesprochen, mich mitzunehmen. Nach 10min in New Yorker Kälte und mit halb erfrorenen Händen erbarmte sich endlich ein Taxifahrer und fuhr mich zum Hotel, wo ich auf Holly, meine neue Gastmutter, warten sollte. Unser erstes Zusammentreffen war super und unsere Gespräche, als würden wir uns schon lange kennen. Nach einigen Erledigungen in der Stadt brachen wir auf nach Massachusetts, wo wir abends gegen 10 ankamen.

Nun bin ich also schon seit sechs Tagen hier und fühle mich großartig! Ich bin so froh, diese Entscheidung getroffen zu haben! Meine Gastkinder M und T sind zwar mit 13 und 10 Jahren deutlich älter als Max und Jack, aber ich bin gespannt, welche neuen Erfahrungen ich mit ihnen machen werde. Viele meiner vorherigen Aufgaben entfallen hier (Kinder duschen, jeden Moment bei ihnen sein, aufpassen dass sie sich nicht streiten,mit Autos spielen...) und viele neue Dinge kommen hinzu (gemeinsam Brett-und Kartenspiele spielen, Youtube-Tutorials schauen und danach Origami-Bumerangs falten, Violinen- und Balettstunden besuchen, gemeinsam den Tisch decken,...).
Viele Dinge genieße ich besonders, da ich sie gar nicht mehr gewohnt war-zusammen Abendessen und sich gegenseitig von seinen Erlebnissen berichten. Filmeabende im Heimkino (!!). Morgens im Schlafanzug spiegeleibratend in der Küche stehen. Gemeinsam den Abwasch machen. Das mag alles einschläfernd unspektakulär klingen, ist aber genau das, was mir vorher unter anderem gefehlt hat. Familienzeit steht hier -besonders am Wochenende- im Mittelpunkt und da ich immer willkommen bin, mit ihnen zusammen Zeit zu verbringen, habe ich das in den letzten Tagen auch fast durchgehend gemacht. Am Wochenende war ich mit den Kindern im Fitnessstudio und während T Tennis spielte, schwamm ich mit M und sie zeigte mir, was sie im Schwimmkurs in der Schule alles gelernt hatte. Gestern besuchte ich meinen ersten Modern Dance Kurs (zusammen mit Holly und T) und kam mir ziemlich komisch vor, mit einem Partner mysteriöse Körperbewegungen zu machen. Aber hey, man sollte immer offen sein für neues :D

In dieser Woche hat T Ferien, weshalb ich kaum dazu komme, Nachrichten zu schreiben bzw. Blogposts vorzubereiten. Aber es hilft mir, mich hier einzuleben, die Abläufe kennenzulernen und einen Draht zu allen aufzubauen, was soweit wunderbar klappt. Ab morgen fange ich voraussichtlich an zu fahren und ein wenig die Gegend zu erkunden, worauf ich mich schon sehr freue. Die Umgebung ist ähnlich wie in den Hamptons von viel Wald und kleinen Dörfern geprägt. Toll ist, dass wir umliegend 5 Colleges haben, die viele, oftmals kostenlose Kurse anbieten wovon ich mit Sicherheit Gebrauch machen werde!

Ach und noch ein wichtiger Punkt in Bezug auf meine Gastfamilie: Essen spielt hier eine sehr wichtige Rolle und ich hoffe, dass ich während meiner Zeit hier sehr sehr viel interessantes lernen werde. Reismehl, Hafermehl, Erbsenmehl, Flohsamen, Kokosfett, Ahornzucker und getrocknete Wassermelonenkerne sind nur ein paar Beispiele für die Dinge, die man hier in der Speisekammer findet. Holly und David sind schon seit vielen Jahren sehr an gesunder Ernährung und lokalen Produkten interessiert und daher wird jeden Tag frisch gekocht und nach neuen Rezepten gesucht. Der Tiefkühlschrank ist voll mit selbstgemachten Dips und Suppen, die bei Bedarf aufgetaut werden und Leila, die seit Anfang Januar hier im Haushalt und in der Küche hilft, bäckt Käsecracker und Müsliriegel, glutenfreies Hefebrot und Kürbiscookies. Ich kann es kaum erwarten, ihr ab nächste Woche, wenn beide Kinder wieder in der Schule sind, ein bisschen über die Schulter schauen zu können, um hoffentlich auch bald zu wissen, wofür man die getrockneten Wassermelonenkerne eigentlich verwendet.

So, das sollte genug sein für ein erstes Update! Ich wünsche euch noch eine wunderbare Woche und lasse bald wieder von mir hören!

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