Freitag, 6. Mai 2016

FOOD FACTS {PLUS SPANAKOPITA RECIPE}


Damit es hier auf dem Blog mal wieder spannender wird und nicht nur den Montagspost zu lesen gibt, habe ich überlegt, was euch noch so interessieren könnte. Für mich ist das Leben hier mittlerweile Alltag und vieles fällt mir nicht mehr so ins Auge wie noch zu Beginn meines Jahres, aber es gibt noch soo viele Dinge, die anders sind als in Deutschland und die ich euch noch nicht erzählt habe. Beginnen wir heute mal mit einer genaueren Beleuchtung der Ernährung in meiner Gastfamilie-ein Thema, das oft Erwähnung findet, aber bisher nie so genau erklärt wurde.


In meiner jetzigen Gastfamilie spielt gesunde Ernährung eine sehr zentrale Rolle.
Gekocht wird abwechslungsreich, immer frisch und unterschiedlichste Gemüsesorten landen in verschiedenster Zubereitungsart auf dem Teller. Da Holly und David beide Vollzeit arbeiten,  hilft Leila seit Anfang Januar in der Küche. Bevor ich ankam, kümmerte sie sich um die Kinder und machte die komplette Küchenarbeit, mittlerweile kocht sie jedoch meist nur noch fürs Abendessen während ich Snackzubereitung und Backen übernehme. Nach drei Jahren Ausbildung auf einer Farm weiß sie natürlich alles über lokales Obst und Gemüse und ich kann noch viel lernen, weil ich in Bezug auf Pflanzen eine absolute Niete bin... 
Gekocht wird hier meist nach Rezept aus einem der unzähligen Kochbücher, damit es abwechslungsreich und ausgewogen bleibt. Schauen wir mal, was so im Topf und Ofen landet:

Protein: Fleisch wird fast täglich gegessen und außer Rind kommt alles auf den Teller. Meistens gibt es Hühnchen, Truthahn oder Schwein, seltener Lamm, Gans oder Ente. Fisch wird gern, jedoch seltener gegessen. Zubereitet wird das Fleisch im Winter meist im Ofen, in den warmen Monaten draußen auf dem Grill. Den Fisch beziehen wir von einem nahegelegenen Fischladen, das Fleisch meist aus einem sogenannten "Meat Share", der von einigen der hiesigen Farmstände angeboten wird. Dabei bezahlt man eine bestimmte Summe an Geld und bekommt dafür Fleisch aus lokaler Aufzucht in höherem Wert (Beispiel: 500$ gezahlt, Fleisch im Wert von 625$ bekommen). Je höher die gezahlte Summe, desto höher ist der Wert, den man geschenkt bekommt. Die Farmen garantieren in dieser Weise, dass ihr Fleisch Abnehmer findet, und wir bekommen alle paar Wochen ein frisches und abwechslungsreiches Fleischpaket mit Produkten in unterschiedlichster Verarbeitung (Wurst, Hackfleisch, Hähnchenschenkel, Steaks, ganze Hühner, ...).

Gemüse/Obst: Gemüse wird hier in großen Mengen von der ganzen Familie verzehrt und die Kinder essen -überraschenderweise- meist alles, was an Grünzeug auf den Teller kommt:gedünstete Artischocken, Grünkohl- oder Mangoldgemüse, Pastinaken-Kartoffel-Püree, Rote-Linsen-Suppe, Bohnen, Rosenkohl und Sellerie. Von M und T nicht sehr geschätzt von mir jedoch umso mehr: geröstete Auberginen, Okraschoten und Spargel. Die Hälfte der aufgezählten Gemüsesorten habe ich bevor ich hierher kam erst wenige Male gegessen bzw. teilweise noch nie gehört, mittlerweile esse ich sie jedoch fast täglich. An Obst gibt es eher unspektakuläres wie Bananen, Äpfel, Mandarinen und Orangen und gefrorene Erdbeeren und Mangostücken für Smoothies. Eingekauft wird einmal in der Woche bei Whole Foods, einem Biosupermarkt, was sich jedoch spätestens ab dem Sommer ändern wird-denn dann geht es auf die Farm! Farmen gibt es hier in der Gegend Dutzende und ich kann es kaum erwarten, dass die Saison endlich beginnt. Mit dem "Farm Share" verhält es sich ähnlich wie mit dem Meat Share-man bezahlt einen festgesetzten Betrag (vergleichlich mit einer Art jährlichem Abo) und kann sich dafür einmal pro Woche eine Kiste Obst und Gemüse mit frisch geernteten Produkten abholen. Manches ist schon geerntet und vorbereitet, einiges -wie z.B. Beeren oder Zuckererbsen-muss selbst gepflückt werden. Ich bin schon gespannt und werde auf jeden Fall berichten, wenn es soweit ist!

Kohlenhydrate: D und H versuchen größtenteils glutenfrei zu leben, weshalb meist kein oder nur wenig Gluten auf dem Teller landet. Gebacken wird immer glutenfrei und mit verrückten Mehlsorten wie z.B. braunem Reismehl, Hafermehl oder Mandelmehl. Auch Weißzucker wird nicht verwendet und stattdessen auf braunen Zucker, Kokos- oder Dattelzucker zurückgegriffen. Glutenfreies Backen ist und bleibt eine Herausforderung, da sich die Konsistenz des Gebackenen durch das fehlende Gluten sehr verändert-aber ich bin schließlich hier, um etwas zu lernen. Gebacken werden also oftmals Cookies oder süße Brote (wie Bananen- oder Kürbisbrot), da die Konsistenz dabei nicht allzu negativ beeinflusst wird. Abends kommen Kohlenhydrate nicht täglich auf den Tisch, wenn doch dann meist in Form von Süßkartoffeln, Reis oder -seltener- Vollkornnudeln.

Und weil ihr so tapfer bis zum Ende gelesen habt, habt ihr euch ein Rezept verdient-SPANAKOPITA!
Bei "Spanakopita"(im obersten Foto links zu sehen) handelt es sich um einen Spinatstrudel mit Filo-Teig, der super lecker und einfach zuzubereiten ist (nicht war Mama und Katja?)! Man könnte anstatt dem Filoteig bestimmt auch Blätterteig benutzen, aber es ist einfach sehr meditativ, den Teig Schicht für Schicht mit Butter einzupinseln ;)


SPANAKOPITA (für einen Strudel; Beilage für 3-4 Personen)
 Zutaten:
- 1 EL + 120g Butter
- 1 kleine Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- ca. 900g Spinatblätter
- eine Prise Muskatnuss
- 1 Cup Fetakäse
- 1 Ei + 1 Eigelb
- 3 EL Sahne
- 8 Blätter Filoteig

Zubereitung:
- EL Butter in einer Pfanne erhitzen, klein gewürfelte Zwiebel und Knoblauch anbraten
- nach 2-3min Spinat zugeben und anschwitzen bis die Blätter weich sind und keine Flüssigkeit mehr im Topf zurück geblieben ist
- Muskatnuss, Salz und Pfeffer zugeben und komplett erkalten lassen
- in einer großen Schüssel Feta, Ei, Eigelb und Sahne vermengen
- erkalteten Spinat grob schneiden und zur Ei-Feta-Mischung geben
- ein Blatt Filoteig auf eine bemehlte Oberfläche geben, mit Butter bestreichen und das nächste Blatt darüberlegen; wieder buttern und das nächste Blatt darüberlegen; so mit allen 8 Blättern verfahren (TIP: während ihr ein Filoblatt buttert, die verbleibenden Blätter mit einem feuchten Küchentuch abdecken, da sie sonst schnell austrocknen und brechen)
- die Füllung länglich in die Mitte des Teiges geben und den Teig wie ein Geschenk einschlagen (erst die Längsseiten, dann die kurzen Seiten) - am Ende alles mit viel Butter bestreichen damit es geschlossen bleibt
- anschließend ein Backblech auf den Strudel legen und das Arbeitsbrett umdrehen sodass die gefaltete Seite des Strudels auf dem Blech liegt-nun auch die Oberseite mit Butter bestreichen
- bei 375°F (190°C) 20-25min backen 
- leicht abkühlen lassen und in Scheiben schneiden
YUM!

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