MONDAY MIX -WEEK 57-

In dieser Woche gibt es nur vom Wochenende spannendes zu berichten, daher fangen wir diesmal gleich bei Freitag an.

Da ein Leben ohne Kuchen langweilig wäre, schloss sich an H's Geburtstag und die Tortenschlacht der letzten Woche gleich der nächste Geburtstag und somit eine weitere Welle süßer Gebäcke an inklusive Cupcakes, Bananenmuffins und Zucchinibrot. T's Geburtstag ist zwar an sich erst am Dienstag, Feier Nr.1 fand jedoch schon am Freitag statt. Seinen Partyplan kupferte er bei seiner Klassenkameradin ab, die zu ihrem Geburtstag vor einigen Wochen nur zwei Freunde einlud, mit ihnen essen und danach ins Kino und die "Spielhalle" ging. So sah es bei uns demzufolge auch aus: Pizza und Cupcakes zum Abendessen, anschließend Kino, wo die Kinder erst an den Spielautomaten spielten (was wirklich die ultimative Geldverschwendung darstellte...wobei die 589 Gewinntickets in meiner Hand ein gutes Fotomotive abgaben), bevor es zu "Storks" (Störche) in den Kinosaal ging. Nach dem Film (der wirklich süß gewesen ist) schnell die schnatternde Horde nach Hause gefahren und schon war Party Nr.1 abgehakt. Eigentlich wollte T dann heute mit drei Freunden in den Kletterwald fahren, aber aufgrund des Regens wurde das auf nächstes Wochenende verschoben. Morgen geht es dann gleich mit Torte backen weiter und nächstes Wochenende noch einmal mit Cupcakes--nomnomnom, so könnte es immer sein.

Am Samstag halfen T und ich beim Herbstbasar an der Schule der Kinder aus und verkauften im Hotdog- und Chiliconcarne-Stand, um Geld für den guten Zweck zu sammeln. ich wurde später beim Stöbern auf den Verkauftischen fündig und kaufte auf Ratschlag meines Gastvaters ein paar Bücher, die mir wie er sagte, für mein Literaturstudium hilfreich sein könnten (wieder einmal plädiere ich an dieser Stelle für die Einführung von 48-Stunden-Tagen, um für all das Zeit zu haben... Denn momentan reicht die Zeit leider für keine andere Lektüre als Shakespeare, den ich für meinen Kurs lesen muss. In dieser Woche: "Henry IV, Teil I").

Das Footballspiel Umass gegen Tulane am Samstag stellte definitiv das Highlight der Woche dar. Außer über Football lernte ich mal wieder viele weitere Dinge, wie beispielsweise dass es nicht so einfach ist, zu elft irgendwohin zu gehen bzw. sich in einem bestimmten Zeitfenster schnell von einem Ort zum anderen zu bewegen. Drei Leute unserer Gruppe kamen zu spät, da ich jedoch alle Tickets bei mir hatte, mussten wir warten und verpassten dabei die ganze Vorshow des Spiels sowie die Tailgate-Parties, bei denen Leute auf den Heckklappen ihrer Pickuptrucks draußen vor dem Stadion feiern.
Nunja, wir ließen uns davon und vom miesen Nieselregen nicht entmutigen und bezogen unsere Plätze, bereit für diese sehr amerikanische Erfahrung. Nach fast drei Stunden Spiel hier mein Resümee:

- Ich dachte ich wäre gut vorbereitet gewesen, hatte ich mir doch zu Hause extra die Regeln durchgelesen, doch live im Stadion sitzend fühlte ich ein riesiges Fragezeichen durchgehend über meinem Kopf wabern, das sich trotz aufmerksamen Zuschauens und Fragenstellens nicht recht beseitigen ließ. Um uns herum tobten die Menschen und nach jedem Buh folgerten wir, dass der Spielzug wohl nicht so doll gewesen sei und jeder Jubelschrei zeigte, dass wohl gerade etwas Gutes passiert war.
- Vom Hörensagen hatte ich immer gedacht, Baseball sei langweilig, Football jedoch umso actionreicher und spannender. Nun weiß ich: ja, es ist spannend...für circa 5 Sekunden. Denn nach jedem Angriff hagelten innerhalb von Sekunden alle Spieler aufeinander nieder, der Ball (den ich meist aus den Augen verlor) wurde irgendwo unter all diesen Armen und Beinen begraben und dann wars das. Die nächsten zwei Minuten wurde neu positioniert, ausgewechselt und das ganze begann wieder von vorne. Irgendwie hatte ich mir das spektakulärer vorgestellt, aber wahrscheinlich habe ich einfach zu wenig Ahnung :D
- Ich war sehr überrascht über die schiere Menge an Menschen auf und um das Spielfeld herum. Neben den 2x11 Spielern befanden sich 6(!) Schiedsrichter auf dem Feld und pro Team noch circa 40 (!) Auswechselspieler am Spielfeldrand. Sowas habe ich noch in keinem anderen Sport gesehen, ist aber darauf zurückzuführen, dass es im Football soviele verschiedene spezialisierte Spielpositionen gibt und die Spieler nach jedem Zug unbegrenzt ausgewechselt werden können. Wikipedia-Funfact: Spieler tragen als Gedächtnisstütze oftmals Armbinden mit verschiedenen Nummern, Namen, Positionen und Spielzügen, wo sie während des Spieles nachlesen können haha.
- Das klingt jetzt wahrscheinlich typisch nach "Mädchen, das keine Ahnung von Sport hat" aber hey, die Halbzeitshow, die Hintergrundmusik und die Cheerleader waren echt mein Highlight des Spiels. Das Marschorchester, das locker aus 200 Musikern bestand, und während des Spiels drei mal alle Instrumente von den Tribünen hinunter und wieder hinauf schleppte, spielte ziemlich coole Melodien, die uns mitjubeln ließen und die Hintergrundmusik aus den Lautsprechern ließ uns auf den Bänken mittanzen, sodass ich so einige Male mit meinen Gedanken abdriftete und ganze Spielzüge nicht mibekam (oh man, wahrscheinlich bin ich echt nicht der geborene Footballfan!). Während der Halbzeitshow reihte sich das Orchester auf dem Rasen auf, Cheerleader, Baton Twirler und Flaggenschwenker (nicht sicher ob das die korrekte Bezeichnung ist..) tanzten und performten und das war dann endlich etwas womit ich mich identifizieren konnte. 

Nichtsdestrotrotz hatten wir Spaß und ich würde echt gerne eines Tages mal die Regeln verstehen und nur der Stimmung wegen mal ein NFL-Spiel besuchen ;) Wir wärmten uns nach dem Spiel erstmal mit Cookies und Kaffee auf, liefen dann ziellos auf der Suche nach einer Collegeparty auf dem Campus umher und anschließend zerbrach unsere Gruppe Stück für Stück und jeder ging so seines Weges. War also im Endeffekt ein eher ruhiger Abend und heute ein umso ruhigerer Faulenzersonntag. Daher schließen wir diesen Post mit einem wundervollen Gesichtsmaskenfoto von Maddie und mir ;) Habt eine schöne Woche!