Freitag, 14. Oktober 2016

WHAT TO DO ON RAINY JULY DAYS {NEW HAMPSHIRE HIKING}

Schon fast drei Monate ist es her, dass ich mit Lisel an einem regnerischen Samstagmorgen im Pawtuckaway State Park wandern ging, die Fotos (die durch den Selbstauslöser und unser Rumgehüpfe leider etwas wacklig geworden sind) haben es aber inmitten all der Reiseberichte nie auf den Blog geschafft--dafür wird es jetzt mal Zeit!

Meine Gastfamilie war an einem Freitagabend übers Wochenende weggefahren und ich somit dringend auf der Suche nach Beschäftigung und einem Bundesstaat, den ich noch nicht besucht hatte. Die Wahl fiel spontan auf New Hampshire (sah so aus: wir sitzen mit Handy und Google Maps im Auto, zoomen hin und her und sagen uns "ok, lass in New Hampshire wandern gehen"--los ging's!). Das kühle, nasse Wetter war eher nebensächlich, Lisel borgte mir eine Regenjacke und mit Obst, Toast und Kaffee im Auto ging es los.
Das Navi führte uns nach fünfzig Minuten Fahrt in tiefste urwaldähnliche Flora, und nachdem neben uns zwei kleine verwunschene Teiche und eine kleine Ausbuchtung am Wegesrand auftauchten, erkoren wir diese Stelle als Parkplatz und Ausgangspunkt unserer Wanderung aus.

Ohne genauen Plan liefen wir drauf los, erzählten viel, da wir uns schon wieder einige Wochen nicht gesehen hatten und folgten dabei den Wegen, die uns nach kurzer Zeit auf felsigen Grund führten. Wie kleine Kinder freuten wir uns über die Aussicht und begannen, auf den Felsen zumherzuklettern. Der Nebel machte dem ultimativen Ausblick zwar einen kleinen Strich durch die Rechnung, genossen haben wir es aber trotzdem und ließen uns nicht davon abhalten, lustige Fotos zu machen und auf den Aussichtspunkt zu klettern, der eigentlich geschlossen war. Intelligent wie wir nun mal sind, hatten wir während des Aufstieges an einer Weggabelung einen großen weißen Ast liegengelassen, um uns daran, auf dem Weg zurück zum Auto, orientieren zu können. Ungeschickt, wie wir manchmal leider auch sind, liefen wir beim Abstieg, so in unsere Gespräch vertieft, erstmal vorbei, wunderten uns danach, auf welch merkwürdigem Weg wir uns befanden und dass doch nun langsam mal wie Weggabelung auftauchen müsste--haha :D Irgendwann wussten wir nicht weiter, liefen zurück und fanden den Ast.. Danach stärkten wir uns mit Käsenachos in der Cheesecake Factory und ich machte mich auf den Heimweg. In Deutschland würde wahrscheinlich nie jemand insgesamt 5 Stunden Autofahren, nur um für zwei Stunden Wandern zu gehen und umwelttechnisch ist das auch nicht wirklich vertretbar, auf der anderen Seite kommt die Zeit der Verpflichtungen und der Ach-ne-lieber-nichts noch früh genug und ich sollte meine Tage hier so gut wie möglich nutzen.
Nun ist Lisel schon seit fast drei Wochen wieder zu Hause in Deutschland und am Tag ihres Heimflugs hatte ich ein richtig merkwürdiges Gefühl. Es ist irgendwie komisch zu wissen, dass das auch mein Rückflug hätte sein können (da wir ja am selben Tag gekommen sind) und dass das das Ende meiner Zeit hier gewesen wäre... Umso glücklicher bin ich jedoch, dass das noch nicht der Fall gewesen ist und mir noch fünf weitere spannende Monate bevorstehen!!!


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