Sonntag, 19. Februar 2017

TIME TO EXPLORE {LOS ANGELES DAY 3-5}

Und weiter geht es mit Berichten aus der Stadt der Engel. Falls ihr euch übrigens wundern solltet über den dauerhaften grauen Himmel, Kapuzen, Regenschirme und all die anderen Hinweise, die auf Regen schließen lassen, kann ich eure Vermutungen bestätigen--ja, Los Angeles gibts auch mit Regen. Bei mir dachte sich das Wetter so "Da überraschen wir sie mal" und bescherte mir eine Woche gefüllt mit Nebel, Grau-in-grau und feinem Niederschlag. Erinnerte mich stark an den Winter 2010 auf Norderney, wo es pünktlich zu unserer Ankunft zu schneien begann--zum ersten Mal seit 18 Jahren!! Wahrscheinlich liegt es einfach an mir und ich fordere das sonst typische Wetter mal ein bisschen zur Kreativität heraus. 
Den dritten Tag meiner Reise, Dienstag, verbrachte ich fast komplett alleine und ohne meine netten Gastgeber. Die setzten mich also bloß auf halber Strecke zu einer ihrer Schulbesichtigungen ab und ich erkundete einen neuen Stadtteil--Downtown Los Angeles. Vor 10, 15 Jahren von Touristen verschmäht, da damals nur von Bürogebäuden geprägt, wird Downtown nun immer hipper, Künstler siedeln sich an, Gallerien und Museen schießen nur so aus dem Boden und Little Tokyo und Chinatown, die sich gleich an das Downtownareal anschließen, sind wie gemacht zum Umherschlendern und können so auch gleich von der Liste für Sehenswertes abgehakt werden. Genau so ging ich es also auch an, erst Downtown, dann Little Tokyo.

Bei Nieselregen (surprise surprise) überquerte ich eine Brücke und tauchte in die Schlucht aus hohen Bürogebäuden ein, die noch immer den Rand Downtowns prägen. Aus Mangel an Handybatterie und Datenvolumen, suchte und fand ich eine Bäckerei (HIER), und verließ sie, zwar ohne mein Handy geladen (=Steckdosen besetzt) noch Wlan genutzt (=keins dort) zu haben, jedoch mit superleckeren japanischen Gebäckstücken. War erstmal so fasziniert als ich den Laden betrat und sah, wie günstig alles war--nicht sicher ob das für den Preis alles so gesund und bio war aber das konnte mich nicht davon abhalten erstmal ein ordentlichtes zweites Frühstück einzukaufen: Hefegebäck gefüllt mit Roten-Bohnen-Püree, Schokohefeteig gefüllt mit Schokostückchen und dazu Taro Latte, das wahrscheinlich geilste Heißgetränk, was ich auf dieser Reise entdeckte!

Supergestärkt besuchte ich danach:

- das Bradbury Building: fand ich online in diesem Artikel des Timeout Magazines--da ist auch nochmal ein besseres Foto abgebildet. Das Gebäude umfasst eigentlich nur Büros, hat jedoch einen wunderschönen Innenhof/Treppenaufgang und auch wenn man die Treppen nicht hochlaufen darf, ist es immerhin gestattet, zu schauen, zu staunen und Fotos zu machen.
- die Walt Disney Concert Hall, designt bei Frank Gehry: Seit ein paar Wochen bin ich echter Fan des Architekten Frank Gehry und seinen futuristisch aussehenden Gebäuden! OMG, habe ihn gerade nochmal gegooglet und bin schon wieder hin und weg von seinen Werken--schaut es euch unbedingt mal an. In der Walt Disney Concert Hall machte ich eine einstündige Audiotour, die ich jedem nur empfehlen kann--super interessant!
- Danach überlegte ich, The Broad (ein neu eröffnetes Kunstmuseum genau neben der Concert Hall) oder das MoCA (Museum of Contemporary Art) zu besuchen. Doch 1.5 Stunden in der Schlange zu stehen, um The Broad zu besuchen war es mir dann doch nicht wert und das MoCA hatte leider zu, weshalb es bei der Concert Hall als kulturellen Anteil blieb für diesen Tag.

- Angels Flight: Durch Zufall fand ich den Angels Flight, die kleine Bahn die in Lalaland zu sehen ist (#LalalandLocations), doch leider nicht mehr operiert. Well, dennoch erstmal Fotos schießen.
- Grand Central Market: fand ich durch Zufall gleich neben Angels Flight. Eine Markthalle gefüllt mit Essensverkäufern aller Nationen und vom Preis erschwinglich. Definitiv einen Besuch wert.
 
- Ramen bei Daikokuya in Little Tokyo: nachdem ich wahrscheinlich jeden japanischen Krimskramsladen in Little Tokyo durchhatte und H mir empfohlen hatte, unbedingt mal in einem kleinen traditionellen Restaurant Ramen (japanische Nudelsuppe) zu essen tat ich das! Die Portion bei Daikokuya war so riesig und lecker, dass ich nach meinem Mittag um 14Uhr bis zum nächsten Morgen nichts mehr zu essen brauchte.. 
Danach tat ich was ich am besten kann: einfach umherlaufen!

Und da sind wir schon bei Mittwoch. Den startete ich mit einem langen Spaziergang und Brunch mit A und den Kindern und besuchte anschließend das Getty, während sie eine Schule besichtigten. Das Getty Center, hach, wenn ich nur dran denke, beginne ich zu schwärmen. Allein schon wegen der Lage und Architektur MÜSST IHR ES BESUCHEN!!! Auch hier folgte ich wieder H's Tip und es war total die "Reise" wert--denn das Museum liegt leider etwas außerhalb der Innenstadt. Es wurde 1997 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und beinhaltet die private Kunstkollektion der durch Öl reich gewordenen Familie Getty. Eine kleine Bahn bringt Besucher von den am Fuße des Berges gelegenen Parkplätzen zum Gipfel und dem Museum. Das Museum selbst besteht aus hell und offen gestalteten Gebäuden mit vielen Fenstern, ist aus Kalkstein (Travertin) gebaut und daher einfach so wunderschön, strahlend und einladend. Genau als ich den Gipfel des Berges erreichte, gab sich die Sonne dann auch mal für eine Weile die Ehre und ließ alles in wundervollem Licht erstrahlen. Was für ein toller Ort! Ich hatte leider nicht soviel Zeit, alle Ausstellungsräume zu besuchen, war jedoch sehr begeistert von einer Sonderausstellung über Medien! Den Rest des Nachmittags und Abends babysittete ich dann D und E und wir verbrachten unsere gemeinsame Zeit am Pier.
Am Donnerstag nahm ich mir einen weiteren Stadtteil vor: VENICE. Nachdem ich am Morgen mit A und den Mädels eine Schule in Hollywood besucht hatte, setzte mich A an ihrem Lieblingscoffeeshop ab, Intelligentsia (HIER). Das fand ich übrigens so toll an diesem Urlaub: A gab mir soviele gute Tips und zeigte mir Orte, die ich wohl alleine nie gefunden hätte und wir teilten wirklich denselben Geschmack wenn es um Cafe's, Restaurants und hübsche Neighborhoods ging. Bei Intelligentsia verliebte ich mir mal wieder--diesmal in die Lagerhallenatmosphäre mit hohen Decken, die großen Fenster und das geschickte Spiel mit Podesten und verschiedenen Ebenen, das den Raum noch größer und offener erscheinen ließ--mit viel natürlichem Licht kann man mein architektonisches Herz schnell erobern! Nach unserer Kaffeepause trennten sich unsere Wege und ich erkundete die Läden um den Coffeeshop herum, gelegen am Abbot Kinney Boulevard. Sollten ihr mal in Los Angeles sein, ist das auf jeden Fall eine Straße, die man besuchen sollte--süße Geschäfte wohin das Auge reicht!
Um die Mittagszeit wieder ein lustiges Erlebnis: ich traf mich mit der über 60jährigen Freundin meiner Gastoma zum Mittag. Meine Gastoma hatte empfohlen, ich solle doch mal Kontakt zu ihrer Freundin aufnehmen, sie sei super drauf und siehe da, wir verabredeten uns zum Mittag und redeten zwei Stunden lang übers Reisen, Essen, Kindererziehung und was nicht sonst noch alles. Danach setze sie mich in Venice Beach ab, wo mich eine graue Front aus Regen und Nebel empfing. Die Lust, meinen ursprünglichen Plan zu verwirklichen und ein Fahrrad auszuleihen, verging mir da ganz schnell und ich lief nur am Muscle Beach entlang, stromerte durch Läden und schaute eine halbe Stunde lang den Skateboardern und ihren Tricks zu. Danach suchte ich die Canals, denn was wäre Venice (Venedig) schon ohne die Kanäle--ja, auch das Venice in Kalifornien hat sie! Oh my, was für schöne Häuser mich da erwarteten! Da konnte man sich wirklich inspirieren lassen! Wohnen wollen würde ich dort trotzdem nicht, denn so schön wie es für den Touristen ist, auf kleinen Wegen direkt zwischen Privathäusern und Kanälen entlangzuschlendern so nervig muss es im Sommer für die Bewohner sein, die in ihren Gärten sitzen und dem ganzen Tumult zusehen müssen. Doch im Februar war auch dort eher wenig los und man hatte viel Zeit. Danach mal wieder: einfach umherlaufen.
So, das war der zweite Streich und der dritte folgt sogleich (oder eher: bald)! Habt eine wunderbare Woche :)

1 Kommentar:

Eva hat gesagt…

Ich werde nie verstehen, wie du so lange Posts machen kannst! Das dauert doch ewig :D Aber wie immer sehr interessant und die Häuser an den Kanälen sehen so traumhaft aus! schade, dass du durchgehend so mieses Wetter hattest.