Mittwoch, 16. März 2016

TIME TO EXPLORE { CHICAGO DAY TWO }

Wuhu, Chicago hat im Sturm mein Herz erobert und ich würde am Liebsten viel viel länger bleiben als nur bis Freitag! Ich kann nicht genau benennen, was es ist, dass mir so gefällt, aber manchmal kommt man einfach an einen neuen Ort, an dem man sich auf Anhieb wohl fühlt. Vielleicht liegt es daran, dass ich soviel Zeit habe, alles selbst zu erkunden und ohne Stress loslaufen kann, ohne zu wissen wohin es mich führt. Vielleicht liegt es am nebligen, stürmischen Wetter, dass die ganze Stadt mysteriös aussehen lässt und Lust auf Abenteuer macht. Vielleicht ist es auch das Apartment, in dem ich übernachte und wo ich von meinem Bett aus die anderen Hochhäuser im Licht des Gewitters beobachten und den Geräuschen der Stadt lauschen kann. Was auch immer es ist, es löst definitiv positive Gefühle bei mir aus. 

Ich startete mein Tour irgendwann am späten Vormittag, fuhr mit dem Bus nach Süden und stieg aus, als ich das Gefühl hatte, am richtigen Ort angekommen zu sein. Der "richtige Ort" war leider regnerisch und ich brauchte dringend einen amerikanischen Snack, um mein Herz zu wärmen. Und was könnte besser sein als ein Cookiesandwich von Hershey's, bestehend aus zwei Schokocookies, Erdnussbuttercreme, erdnussbuttergefüllten M&M's sowie einem Peanutbuttercup? Richtig, nichts ist besser als das, auch wenn mein Körper kurzzeitig überlegen musste, was er von diesem Snack und den mir glücklicherweise unbekannten Kalorienzahlen halten sollte..

Ich wanderte weiter und folgte Michigan Avenue nach Süden. Die Häuser wurden höher, die Straßen belebter und die Menschen hektischer-ich näherte mich Downtown Chicago. Mein nächstes Ziel, Millennium-Park, fand ich eher durch Zufall, als ich zwischen den Bäumen "The Bean" entdeckte, eines DER Wahrzeichen Chicagos. Ich konnte gar nicht aufhören, Fotos zu machen von diesem absurden Gebilde, das wie ein riesiger Spiegel Chicagos Skyline reflektiert und seinem eigentlichen Namen "Cloud Gate" (Wolkenbrücke) somit alle Ehre macht.




Millennium-Park ist jedoch nicht nur auf "The Bean" zu reduzieren, sondern hält noch weitere architektonische Highlights bereit. Ich muss unbedingt eines Tages im Sommer wiederkommen, um die riesigen Rasenflächen und Brunnen genießen zu können, für die es momentan leider noch zu kalt ist.

Auch den Lake Michigan bekam ich zu Gesicht, der sich gleich in der Nähe des Parks befindet, mich nach ein paar Minuten jedoch mit seiner kalten Brise wieder vertrieb. Auf der Suche nach dem Kunstmuseum folgte ich der Straße weiter nach Süden. Mein Handy, wahrscheinlich großstadtüberfordert, ließ mich leider im Stich sodass ich meinem inneren Kompass folgen musste (nicht zu 100 Prozent zuverlässig..). Zum Museums Campus führte er mich zwar, jedoch war ich gerade weder an Aquarium noch an Planetarium oder Naturkundemuseum interessiert (aber immerhin noch ein Grund, nach Chicago zurückzukommen-es gibt einfach noch sooo viele tolle Museen zu entdecken!!). Zwar nicht mein eigentliches Ziel hatte ich immerhin einen Grund noch ein paar mehr Fotos zu machen:


Irgendwann merkte ich, dass ich schon eine halbe Stunde zu weit gelaufen war, drehte um und lief auf der Westseite des Parks wieder zurück-jeder Gang macht schlank, nicht wahr? Und dann, nach langer, beschwerlicher Suche (dramatische Wortwahl, um Spannung aufzubauen), stand ich vor dem Kunstmuseum und ich kann nur sagen: es war die lange Suche wert und bescherte mir drei tolle Stunden, nach denen ich zwar immernoch nicht alles gesehen hatte, mein Gehirn sich jedoch weigerte, weitere Informationen aufzunehmen. Eines der besten Museen, das ich je besucht habe, was nicht zuletzt an den abwechslungsreichen Themen der Ausstellungen lag. Nicht nur staubige Büsten und halb verrottete Goldmünzen wurden präsentiert, sondern auch lustiges, kurioses und sehr kreatives:
- eine Briefbeschwererkollektion in allen Farben und Formen (siehe Foto)
- gemalte Stadtpläne von Chicago von 1909
- eine gigantische Kartoffelbatterie bestehend aus mehreren Hundert Kartoffeln (siehe Foto)
- original Andy-Warhol-Gemälde 
- eine Ausstellung einer gewissen Mrs. James Ward Thorne, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann, kleine Puppenmöbel zu sammeln und Räume verschiedener Epochen und sozialer Klassen nachzustellen. Die Ausstellung bestand also aus kleinen, in die Wand eingelassenen Zimmern, die das Leben und die Einrichtung der Menschen zeigte, die ab dem 17.Jahrhundert in Europa und Amerika lebten. Schwer vorzustellen, aber vielleicht könnt ihr es in den Bildern ein wenig erkennen.

Mein Favorit war definitiv die Vincent Van Gogh Sonderausstellung!!! Ich liebe seine Werke und seinen Malstil schon lange und freute mich daher umso mehr, die Ausstellung zu sehen, die sich hauptsächlich mit seiner Schlafzimmer-Serie und seinem Leben in Arles beschäftigte. Ziemlich coool :D





Puh, was für ein riesiger Post! Glückwunsch, wenn ihr es bis zu dieser Stelle geschafft habt, das Ende ist nahe. Den Abend verbrachte ich mit einem anderen Aupair im "The Chicago Diner", noch ein empfehlenswerter Ort, wenn man mal in Chicago ist!! Sehr leckeres, vegetarisches und veganes Essen. Von Burgern, über Käse Fries bis hin zu Kuchen ist alles vertreten, bezahlbar und großartig lecker.
Jetzt werde ich Starbucks verlassen und meine Erkundungstouren weiter fortsetzen! Machts gut!


1 Kommentar:

Eva hat gesagt…

ohhh die Kunstausstellung über vincent van gogh hätte ich mir auch gern angeschaut :O aber mich hätte auch das Naturkundemuseum interessiert, haha :D