Sonntag, 27. November 2016

HAPPY HOLIDAYS! {MY SECOND AMERICAN THANKSGIVING}

Mittlerweile bin ich solange hier, dass ich manche Feiertage schon zum zweiten Mal feiere--wie beispielsweise Thanksgiving. Schon ein Jahr ist DIESER Post her und als ich ihn schrieb, war mir noch nicht klar, wieviel in den nächsten Monaten passieren würde--zum Beispiel, dass ich kurz darauf ins Rematch gehen und wenig später sogar um sechs Monate verlängern würde und somit noch ein zweites Thanksgiving in Amerika erleben würde. Auch wenn meine letzte Gastfamilienerfahrung nicht die beste gewesen ist, muss ich sagen, dass Thanksgiving dort dennoch eine schöne Erfahrung darstellte, weshalb ich mich dieses Jahr schon riesig freute, es wieder zu feiern! Ich genieße die Feiertage besonders, an denen die ganze Familie zusammen kommt und gemeinsam in Ruhe und ohne Stress und Termine Zeit verbringt, und obwohl man das ganze Jahr über dankbar sein sollte, mag ich es, dem ganzen einen ganzen Feiertag zu widme--Thanksgiving.
Den ganzen Vormittag über standen wir alle zusammen bei Countrymusik in der Küche und kochten, bereiteten vor, rührten, schichteten und schnitten, bis um 13.30 Gastoma und -uroma zum Mittag kamen. Thanksgiving-Lunch gab es im letzten Jahr nicht und um abends noch hungrig genug zu sein, bereiteten wir nur einen gemischten Salat vor. Angesichts all unserer Desserts bei nur sieben Essern, beschlossen wir, schon nach dem Mittag mit dem Dessert servieren zu beginnen, was unsere Mägen aber so sehr und rasch füllte, dass wir danach erstmal alle schläfrig und faul im Wohnzimmer saßen.


Später rafften wir uns auf und begannen, zu sechst (!) Phase 10 zu spielen, eines unserer (deutschen) Lieblingsspiele hier. Mit so vielen Leute im Alter von 11 bis 92 Jahren bei einem Spiel, das zu zweit schon 1.5 Stunden dauern kann, erreichten wir das Spielende natürlich nicht einmal annähernd, hatten aber großen Spaß--jetzt kann tatsächlich meine ganze Gastfamilie spielen (und tat das auch heute und gestern wieder). Unser Spiel wurde dadurch unterbrochen, dass es wichtiges zutun gab: MEHR ESSEN!
Ich meldete mich freiwillig (oder besser: bettelte), den Truthahn schneiden zu dürfen, was sich richtig merkwürdig anfühlte, wenn man es ansonsten gewohnt ist, nur Hühnchen zu zerlegen (daher mein konzentriertes Gesicht). 22lb Fleisch später stand alles auf dem Tisch und auch wenn es auf den Fotos gar nicht soviel wirkt, hatten wir reichlich zu Essen--der Kühlschrank ist auch drei Tage später noch voll.
DAS MENÜ
Was gab es ansonsten Gutes?
Stuffing: natürlich war der Truthahn traditionell gefüllt. In diesem Jahr waren Brot, Esskastanien, Sellerie, Salbei, Thymian und Rosmarin Bestandteil der Füllung, die nach dem Backen des Truthahns entnommen und separat in einer Backform geröstet wird, bis sie eine leicht knusprige Kruste bildet.
Gravy and chutneys: aus dem Bratensaft wurde nach dem Backen eine Sauce zubereitet. Ansonsten gab es zwei verschiedene Chutneys, eins mit Cranberries und goldenen Rosinen, eins mit Cranberries, Perlzwiebeln und Quitten.
Sweet potatoes and apples: M hatte sich ein Gericht mit Süßkartoffelbrei, karamellisierten Äpfeln und Orangensauce gewünscht und es schmeckte so so köstlich.
Green beans: Grüne Bohnen stellen eine sehr traditionelle Beilage des Thanksgivingdinners dar und so wie es sie schon im letzten Jahr gab, standen sie auch diesmal wieder auf dem Tisch.
Desserts: Zum Nachtisch bereitete meine Gastoma Pumpkin Pie, einen Schokocremekuchen sowie Banana Pudding (ein Bananen-Schichtdessert) zu, während wir Flan und Macarons beisteuerten. Hach, ihr könnt euch natürlich vorstellen, wie wir uns alle die Bäuche vollschlugen--und dennoch sah es am Ende des Abends so aus, als hätte keiner etwas gegessen ;)
Nachdem wir alles aufgeräumt und etwas verdaut hatten, fanden wir uns alle im Heimkino ein und schauten "The Meddler" (deutsch: "Mit besten Absichten"), den perfekten Film zum Ausklang eines gemütliches Thanksgivingabends.

Den nächsten Tag verbrachte ich übrigens damit, Tamales zu machen--ein mexikanisches Gericht, dass in getrockneten Maisblätter gefüllt und anschließend dampfgegart wird. Tamales sind traditionell mit Masa (einer Art Grießbrei oder Polenta) sowie Fleisch und/oder Gemüse gefüllt. Wir füllten unsere natürlich mit Truthahn und weiterhin Tomatillos, grünen Chilis, Zwiebeln, zwei Sorten Käse und Creme Fraiche. YUMMY!


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